25 JAHRE FREIWILLIGEN-ZENTRUM WIESBADEN – TEIL 15: 2017 – Expansion der Aktivitäten, Strategie-Entwicklung „Vision FWZ 2020“, Engagementpolitische Initiativen mit dem AK BE


Aufschwung und Ausbau: Das Erfolgsjahr 2017 des FWZ in Wiesbaden

Der Aufschwung des FWZ am neuen Standort in der Innenstadt setzte sich 2017 fort, seine Bedeutung als „zentrale Anlaufstelle und Drehscheibe des Bürgerengagements in Wiesbaden“ wuchs weiter an. Die Engagement-Angebote wurden ausgeweitet, die Zahl der Kooperationspartner stieg auf 350, die Personalressourcen im Bereich der hauptamtlichen Mitarbeiter:innen konnte weiter erhöht werden, weitere Büroräume im 1. Stock des Hinterhauses Friedrichstr. 32 wurden angemietet, laufende Projekte wurden ausgeweitet und neue Projekte und Fachstellen vorbereitet. Ermöglicht wurde dies durch eine erneute Erhöhung der städtischen Zuschüsse, anhaltendes Spendenaufkommen und Unterstützung durch den Förderverein. Die umfangreiche Mitarbeit des FWZ in zahlreichen Gremien und Netzwerken führte zu engagementpolitischen Initiativen für die Gesamtstadt.

Das „Kerngeschäft“ des FWZ (Informieren, Beraten, Vermitteln) wurde 2017 erfolgreich fortgesetzt. Ca. 3.000 interessierte und engagementbereite Personen wandten sich im Laufe des Jahres an das FWZ (telefonisch, per Email, persönlich, bei Veranstaltungen), 1.344 Beratungsgespräche wurden durchgeführt, 765 Personen wurden neu vermittelt in viele Einsatzstellen und unterschiedliche Engagementbereiche, 1.162 vom FWZ vermittelte Personen waren aktiv engagiert. Im Aufgabenbereich „Fortbilden/Qualifizieren“ wurden 52 Maßnahmen mit insgesamt 631 Teilnehmenden koordiniert und administrativ und finanziell abgewickelt, davon waren 17 eigene Veranstaltungen des FWZ. Das halbjährlich erscheinende Programm mit den angebotenen Fortbildungs-Veranstaltungen des FWZ enthielt eine laufend wachsende Zahl von Themen und Veranstaltungen.

Modernisierung und Öffentlichkeitsarbeit des FWZ: Anna-Marita Leibbrands Engagement im Jahr 2017

Anna-Marita Leibbrand, als Vorstandsmitglied für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, arbeitete hochmotiviert und engagiert an weiteren Verbesserungen: ein in Gestaltung, Design und Farbpalette neues Corporate-Design des FWZ wurde sukzessive umgesetzt. Eine moderne, einheitlichere und bessere Gestaltung von Drucksachen (Broschüren, Flyer, Jahresbericht) und von Online-Formaten (Website, Facebook) sollte den Bekanntheitsgrad (und den Wiedererkennungswert) des FWZ steigern und das Image weiter verbessern. Dazu gehörten auch zielgruppenspezifische Flyer, Broschüren etc., um weitere Engagementbereiche zu erschließen, neue Zielgruppen zu gewinnen und Spendengelder einzuwerben, eine neue Form des Jahresberichts 2017 (mit Porträtfotos von Engagierten durch die renommierte Wiesbadener Porträtfotografin Monika Werneke) und die Planung und Durchführung neuartiger Veranstaltungen (z.B. Ausstellung in der Mauritius-Galerie). Zu den vielen anderen Aktivitäten im Bereich der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit gehörten zahlreiche Berichte in den lokalen und regionalen Medien, die Fortführung des FWZ-Newsletters (4 – 6 mal im Jahr, er richtete sich an ca. 2.000 Engagement-Interessierte, Organisationen, Kooperationspartner) und des Newsletters „Angekommen“ (der sich gezielt an freiwillige Lehrkräfte der (Sprach-)Kurse und Koordinatoren des Projekts richtete) und das Einstellen von Engagement-Gesuchen, Veranstaltungs-Hinweisen und sonstigen Infos auf der Facebook-Seite. Die Besucherzahl auf der Website www.fwz-wiesbaden.de war mit über 40.000 Aufrufen weiter angestiegen.

Erfolgreiche Beteiligung an öffentlichen Veranstaltungen und Förderung des Engagements

Das FWZ war auch 2017 bei vielen öffentlichen Veranstaltungen vertreten und war z.T. Mitorganisator und Kooperationspartner. Haike Pabst hatte als Engagement-Lotsin durch Beratung und Organisation wesentlichen Anteil daran, dass am 30. Juni erstmals ein Umweltfestival in Wiesbaden durchgeführt werden konnte, bei dem sich viele Umweltgruppen, -verbände und -initiativen vorstellten und für Engagement in den Bereichen Umwelt, Natur- und Tierschutz warben. Beim Freiwilligentag am 3. Sept., wiederum von einer Studierendengruppe der Hochschule RheinMain als Service-Learning-Projekt in Kooperation mit dem FWZ organisiert, engagierten sich 188 Personen für einen Tag in 28 verschiedenen Projekten, z.B. beim Bepflanzen von Kräuterbeeten im Urban Gardening Projekt der Grundschule im Künstlerviertel, beim Basteln mit Flüchtlingskindern auf dem Sommerfest des EVIM-Patenprogramms „Be Welcome“ oder als Helfer beim Klarenthaler Hochhauslauf. Im Rahmen der Ausstellungs-Reihe „Wiesbadener Einrichtungen und Initiativen stellen sich vor“ in der Mauritius-Mediathek präsentierte sich das FWZ vom 7. August bis 8. Sept. und informierte über bürgerschaftliches Engagement, Engagementbereiche und -angebote sowie Fort- und Weiterbildung für ehrenamtlich Aktive. Das FWZ war am 23. Sept. bei der Vereinsmesse im Rathaus mit einem Infostand vertreten, das FWZ-Team konnte viele Interessierte über das FWZ und Engagementmöglichkeiten informieren, etliche Personen konnten durch das persönliche Gespräch direkt für aktives Engagement oder für weitergehende persönliche Beratung gewonnen werden. Am Folgetag wurde dies im Rahmen des Stadtfestes auf dem Dernschen Gelände fortgesetzt. Und selbstverständlich waren auch der Vorlesetag und ein Dankefest für aktiv Engagierte im Veranstaltungsprogramm 2017 enthalten.

Die vielfältigen FWZ-internen Veränderungen (Umzug ins Schenksche Haus 2015, mehr Räume und Personal, erweiterte Aufgaben und Aktivitäten, starke Zunahme der Nachfrage, neues großes Projekt „Angekommen“, Erhöhung der Zuschüsse, komplexere Organisationsstruktur und Prozessabläufe, mehr Gremienarbeit und Einbindung in Netzwerke, Dialog mit Politik und Verwaltung), aber auch externe Rahmenbedingungen und gesamtgesellschaftliche Veränderungen erforderten einen intensiven Reflexions- und Strategie-Entwicklungsprozess, der unter dem Begriff „Vision FWZ 2020“ gestartet und bis 2019 fortgesetzt wurde. Vor dem Hintergrund der rasanten Veränderungen war eine gründliche Reflexion über den aktuellen Status, vor allem aber zu den Perspektiven der Weiterentwicklung des FWZ angebracht. Dabei war wichtig, alle Teilgruppen des FWZ (Hauptamtliche, ehrenamtliche Beraterinnen, Engagementlotsen, Stakeholder, Multiplikatoren, aktiv Engagierte, Vorstand) einzubeziehen und gemeinsam Perspektiven für die nächsten 3 – 5 Jahren zu erörtern. Insgesamt sollte eine neue Phase der FWZ-Entwicklung eingeleitet werden, die auf eine reflektierte strategische Ausrichtung und mehr Professionalität, vor allem auf die praktische Umsetzung von Vorhaben und Verbesserungen in den nächsten Jahren abzielte.

Umsetzung des umfassenden Strategieprozesses des FWZ

Auftakt für diesen Prozess war ein Strategie-Workshop am 25.03.2017 im Rathaus, an dem 31 Personen aus den Teilgruppen aktiv Engagierte (7), Beraterinnen (3), E-Lotsen (4), Multiplikatoren/Stakeholder (3), Hauptamtliche (4), Vorstand (5) und Gruppen-Moderatoren (5) teilnahmen. Unter der Gesamt-Moderation von Sepp Henn (Systemischer Berater und Coach, Develoop GmbH) waren zentrale Inhalte: 1. Verständigung zu Spielregeln, Methoden und Grundprinzipien, 2. Zwei Runden Gruppenarbeit zu Stärken, Schwächen, Chancen/Möglichkeiten, Bedrohungen/Risiken und Werten. 3. Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der Gruppenarbeit, 4. Zusammenstellen von Schwerpunkten für die FWZ-Entwicklung in den nächsten 3 – 5 Jahren. Eine Fotodokumentation und ein ausführliches Protokoll der Nachbereitung liegen vor (24 S.). Im Nachgang gab es Vorschläge des Vorstands zu 12 Schwerpunktthemen, zu Maßnahmen und ihrer Priorisierung unter dem Motto „Wir klemmen uns dahinter“ (Projektorganisation, Festlegung von Teilprozessen, Verantwortliche, Teams etc.).

Entwickelt wurde daraus ein breit angelegter Beteiligungsprozess zur Strategie-Entwicklung mit mehreren Workshops und 4 Arbeitsgruppen/Teilprojekten. Ein übergreifendes Teilprojekt „FWZ-Werte“ sollte inhaltliche Grundlage für die 4 Teilprojekte sein. Aus den Diskussionen des „FWZ-Werte“-Teilprojekts mit Aussagen zu Zielen und Aufgaben, Rollen/Funktionen, Selbstverständnis und Identität des FWZ entstand das Paper „15 Gute Gründe für Bürger-Engagement im/mit dem FWZ Wiesbaden“,“ auf dessen Basis dann das FWZ-Leitbild formuliert wurde. Im Teilprojekt 1 ging es um die Optimierung der Geschäftsstelle: Büroorganisation und Abläufe optimieren, Beratungen sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit und Geschäftsstatistik verbessern, interne Kommunikation neu gestalten. Teilprojekt 2 bezog sich auf die Weiterentwicklung des Kerngeschäfts: Information, Beratung, Qualifizierung, Vermittlung, fachliche Begleitung, Vernetzungen in der Stadt, Projekte, E-Lotsen, Fortbildungsangebote. Teilprojekt 3 befasste sich mit Finanzierung incl. Fundraising: Sicherung der FWZ-Unabhängigkeit, Finanzierung breiter aufstellen, neue Finanzquellen erschließen, Fundraising aktivieren und entwickeln. Teilprojekt 4 hatte Marketing zum Thema: den Bekanntheitsgrad des FWZ weiter erhöhen, Informations- u. Öffentlichkeitsarbeit permanent weiterentwickeln, Werbung und Marketing durch besondere Aktionen, Compliance-Richtlinien erarbeiten, FWZ-Erscheinungsbild nach innen und außen optimieren. Ein Steuerungskreis (Geschäftsführerin + Vorstand) war für die Gesamtleitung und den Austausch zwischen den 4 Teilprojekten zuständig. Zahlreiche Protokolle und Zusammenstellungen aus den Teilprojekten und Besprechungen des Steuerungskreises liegen vor. Ein zusammenfassendes Abschluss-Schreiben des Vorstands vom 05.12.2019 an alle Beteiligten fasste die wesentlichen Ergebnisse zusammen.

Entwicklung und Ausbau des Projekts „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete“

Seit dem Start von „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete“ hatte sich das Projekt sowohl inhaltlich als auch organisatorisch weiterentwickelt. Es ging darum, den neu Angekommenen zunächst durch kostenfreie Sprachkurse und Orientierungshilfen beim Einleben und bei der Bewältigung des Asyl-Anerkennungsverfahrens zu helfen und in weiteren Schritten bei den Aufgaben und Herausforderungen der Integration zu unterstützen. In kurzer Zeit war es gelungen, zahlreiche Ehrenamtliche für ihren Einsatz bei den Sprachkursen zu gewinnen und zu schulen. Ein Projektkernteam unterstützte die Kursorganisation und stand für vielfältige Fragen und Aufgaben zur Verfügung. Mit über 90 ehrenamtlichen Lehrkräften und Koordinatoren und mit über 30 angebotenen Kursen entwickelte sich ein umfassendes und erfolgreiches Integrationsprogramm – eines der größten ehrenamtlichen Integrationsprojekte in ganz Hessen. Neben der Sprachvermittlung und den Hilfen für die Erstorientierung zeigten sich schnell die längerfristigen Aufgaben und Herausforderungen der Integration, so dass durch zusätzliche Angebote und neue Formate (z.B. Förderkurse, E-Learning-Angebote, Bürokratie-Sprechstunde) den weitergeh-enden Bedürfnissen nachgekommen werden sollte. Das Projekt war daher in seiner Konzeption spätestens seit 2015 längerfristig angelegt (einfügen Grafik 1 aus Jb. 2017, S.21) und umfasste sehr schnell ein weites Spektrum unterschiedlicher Integrationsangebote. Neben Sprachförderangeboten (Anfänger- und Alphabetisierungskurse, Kurse für alleinerziehende Mütter, Fortgeschrittenenkurse) wurden Räume zur Begegnung und zum interkulturellen Austausch zwischen den ehrenamtlich Engagierten und den Projektteilnehmenden geschaffen.

Projekt STARK: Strukturaufbau und Engagementförderung in der Flüchtlingsarbeit

Von 2016 bis 2019 lief das von der LAGFA Hessen e.V. initiierte und durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration geförderte Projekt STARK, an dem sich auch das FWZ Wiesbaden beteiligte. Ziel war es, gemeinsam mit den durch einen Beirat ausgewählten Projektstandorten in Hessen Engagement fördernde Strukturen in der Flüchtlingsarbeit unter Berücksichtigung der jeweiligen lokalen Voraussetzungen aufzubauen bzw. entsprechend weiterzuentwickeln. Vor dem Hintergrund des Zuzugs einer großen Zahl geflüchteter Menschen richtete sich das Förderprogramm STARK an Freiwilligenagenturen und andere Engagement fördernde Organisationen. (STARK steht für „Strukturaufbau im regionalen und kommunalen Kontext“). Die erste Projektphase 2016/17 diente der Verbesserung von Rahmenbedingungen für Engagement und Engagement-Förderung und der intensiveren fachlichen Beratung und Begleitung von Organisationen und Ehrenamtlichen. Hier setzte das FWZ daher zunächst auch den Schwerpunkt in diesem Projekt. Im Laufe des Projekts konnten Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt werden, die auf Engagement fördernde Strukturen insgesamt übertragbar sind. https://lagfa-hessen.de/wp-content/uploads/2023/06/stark_dokumentation_2016_19.pdf

Engagement-Lotsen: Vielseitige Aktivitäten und politische Initiativen zur Förderung des Bürgerengagements in Wiesbaden

Die Engagement-Lotsen waren auch 2017 in vielen Engagementbereichen aktiv. Schwerpunkte waren die Arbeit mit Geflüchteten (im Projekt „Angekommen“, z.B. die Organisation von Sprachkursen oder die Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt), die Förderung von Jugendlichen im Rahmen des Projekts „Kompo7“ (Erkundung von Interessen, Talenten und Fähigkeiten bei Schüler:innen, Vorbereitung auf den Einstieg ins Berufsleben) und die Zielgruppe der Senioren (im Projekt „Belle WI – Barrierefreies Wohnen und Leben). Josef Lechner war zudem seit dem Umzug der kompetente Experte für die gesamte Technik und IT-Infrastruktur im FWZ.

Engagementpolitische Initiativen entwickelten sich aus den Diskussionen im „Arbeitskreis Bürgerengagement“ (AK BE) – vor dem Hintergrund datenbasierter Informationen (z.B. aus der Umfrage 2016 zu Engagement und Beteiligung), dem ermittelten Rückgang der Engagementquote bei gleichzeitig vorhandenen Engagement-Potenzialen. Daraus ergab sich die Bewertung der Mitwirkenden, dass die Möglichkeiten der Information und Beratung sowie Kooperation und Vernetzung in den Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements in Wiesbaden noch nicht hinreichend entwickelt seien. Gute und transparente Informationen, mehr Ansprechpartner und Anlaufstellen, bessere Koordinierung und Kooperation von Einrichtungen und Trägern, weitere Vernetzungen und laufender Austausch zwischen den Beteiligten sowie mit Politik und Verwaltung wurden als wichtige Voraussetzungen dafür angesehen und sollten noch weiter verbessert werden. Ziel war (und ist weiterhin), auf Politik und Verwaltung einzuwirken, um finanzielle und organisatorische Unterstützungsleistungen zu erhalten und dadurch die vorhandene große Engagementbereitschaft aufzugreifen und zu aktivieren und mehr aktiv Engagierte in allen Bereichen zu gewinnen. In der Kooperationsvereinbarung von SPD, CDU und Bündnis 90/DIE GRÜNEN für die Wahlperiode 2017 bis 2021 war das Themen- und Handlungsfeld „Bürgerengagement“ überhaupt nicht vorhanden. Es fehlten jegliche Leitlinien, Konzepte und Programme von Politik und Verwaltung für die weitere Förderung des Bürgerengagements. Dabei war aufgrund stetig zunehmender Aufgaben, Anforderungen und Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung der Stadtgesellschaft in Wiesbaden bei gleichzeitig deutlich rückläufigen Engagementquoten aktives Handeln dringend erforderlich. Daher forderte der „AK BE“ in einem „Manifest für mehr Bürgerengagement“ einen unverzüglich einzuleitenden Prozess und Dialog von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zur zukünftigen Bedeutung des Bürgerengagements in Wiesbaden, zu Notwendigkeiten und dringlichen Schwerpunktsetzungen, zur Engagementförderung insgesamt und zur Entwicklung von Strategien, Maßnahmen und konkreten Schritten (Handlungsprogramm) sowie zur Verknüpfung von „Bürgerbeteiligung“ und „Bürgerengagement“ als Bestand-teile einer aktiven und engagierten „Bürgerkommune Wiesbaden“. Das „Manifest“ vom 27. April richtete sich an einen breiter Verteilerkreis in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, fand aber zunächst kaum Resonanz.

Personal- und Finanzentwicklung:  Neue Strukturen und Rekordeinnahmen für das FWZ

Personal: Aufgrund der nicht zufriedenstellenden Arbeitsergebnisse des beauftragten Steuerbüros wurde entschieden, diese Aufgaben unter das Dach des FWZ zu nehmen. Zum 01.03.2017 wurde die Arbeitsstelle der „Leiterin Finanzverwaltung“ eingerichtet. Heidi Grau-Easthill wurde mit anfangs 7,5 Wochenstunden eingestellt. Aus dem FWZ-Vorstand schied 2017 Michael Lechner aus, der seit Mai 2012 mit hoher Kompetenz, Professionalität, Beharrlichkeit und Sorgfalt die zentralen Elemente der Finanzsteuerung angewandt und weiterentwickelt hatte (Einführung von Kostenstellen, Liquiditätsrechnung, Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, Jahresabschlüsse, Förderanträge, Verwendungsnachweise). Als Nachfolgerin in der Funktion Schatzmeisterin wurde am 29. Mai Heidi Grau-Easthill gewählt, die mit ihren Erfahrungen im Finanzmanagement von Vereinen sowie durch ihre bisherige Mitarbeit im FWZ (KOI-Kurse, Projektbüro „Angekommen“, Leiterin Finanzverwaltung) für diese Aufgabe prädestiniert war. Die übrigen Vorstandsmitglieder Jürgen Janovsky, Anna-Marita Leibbrand und Karl-Heinz Simon wurden für weitere 2 Jahre wiedergewählt. Zum Jahresende 2017 schied Lucia Rutschmann als Leiterin der Geschäftsstelle aus; sie hatte ab April 2011 diese Aufgaben wahrgenommen, zunächst als Elternzeitvertretung, ab März 2014 als hauptamtliche Geschäftsführerin. Die Leitung des Projektbüros „Angekommen“ übernahm Rita Brechtmann. Bei den 9 ehrenamtlichen Beraterinnen im FWZ-Team gab es 2017 keine Veränderungen.

Finanzen: Dank der weiter erhöhten Förderung durch die LH Wiesbaden (2017 insgesamt 164.917 €), des Landes Hessen und der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ im Projekt „Angekommen“ (88.831 €), der Förderung des Projekts „Angekommen“ durch die Commerzbank-Stiftung (45.000 €), weiterer zweckgebundener und zweck-ungebundener Spenden an Träger- und Förderverein (ca. 20.500 €), Zuwendung durch den Förderverein (13.500 €) und sonstiger Einnahmen verzeichnete das FWZ mit 357.564 € die höchsten Einnahmen seit seinem Bestehen. Bei den Ausgaben in gleicher Höhe hatten die Personalkosten weiterhin nur einen Anteil von 46 %. Im Hinblick auf die angestrebten Bemühungen um Fundraising war die Einführung von Compliance-Richtlinien für den Träger- und Förderverein wichtig und ein bedeutsamer Grundstein für die angestrebte Transparenz bei Spenden.