Engagement & Du #1: Interview mit Tony Müller
Im Rahmen unserer neuen Interview-Reihe „Engagement & Du“ haben wir uns mit Tony Müller getroffen. Tony Müller ist seit vielen Jahren freiwillig engagiert und unterstützt die Wiesbadener Tafel, den Senior Experten Service, die Johann-Hinrich-Wichern-Schule und ist daneben noch Vorstand im Eishockey Verein Wiesbaden. Wir haben mit Tony über sein Engagement gesprochen, seine Motivation und ihn nach einem Tipp für neue freiwillige Engagierte gebeten. Viel Spaß beim Lesen!
Wie und wann hast du dich das erste Mal freiwillig engagiert?
Am 01.06.2012 wurde ich von euch an die Wiesbadener Tafel vermittelt, seit der Zeit fahre ich jeden Mittwoch den ganzen Tag und hole da Lebensmittel von den Großmärkten ab. Gleichzeitig habe ich von euch auch den Hinweis bekommen, dass die Johann-Hinrich-Wichern-Schule jemanden sucht, der jeden Dienstag die Kinder beim Schwimmunterricht betreut. Das mache ich auch seit dieser Zeit.
Wo engagierst Du dich heute?
Bei der Wiesbadener Tafel, beim SES: Senior Experten Service in Bonn und in der Unterabteilung des SES: Ausbildungsbegleiter VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen), in der Johann-Hinrich-Wichern-Schule und mehr als 10 Jahre im Vorstand des Eishockey Vereins Wiesbaden und seit 4 Jahren bei den Mainzer Wölfen. Mit dem SES war ich in der Mongolei und in Karaganda in Kasachstan. Im Juli/August bin ich wieder mit dem SES in Aktau in Kasachstan.
Was ist der SES?
Der SES ist der Senior Experten Service in Bonn und ist eine Stiftung der deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit.
Für wen ist das ein passendes Engagement? Was hat dich daran gereizt?
Für Jeden! Mich hat am SES interessiert, neue Länder zu bereisen und neue Kulturen kennenzulernen. Ich hatte schon 58 Länder bereist und habe jetzt durch den SES meine 61 Länder vollgemacht. Das hat mich besonders gereizt. Und das ich neue Aufgaben bekommen habe.
Wann hast Du vom Freiwilligen-Zentrum das erste Mal gehört?
Direkt wie ich in Rente war. Ich wusste, dass es sowas gibt, da meine Nachbarin bei der Tafel gearbeitet hat. Und dann, war ich auf einer Veranstaltung von euch, als ihr noch im Europaviertel wart. Und da habe ich mit euch in der Datenbank geschaut, was ihr alles an Angeboten habt, und da habe ich, dass mit dem Schwimmunterricht und der Tafel gefunden und habe das dann gemacht.
Wie wichtig ist für Dich Mitsprache im freiwilligen Engagement?
Sehr wichtig, aber das mache ich ja. Ich entscheide wo ich hingehe. Das ist ja meine Freizeit und das ist das wichtigste was du hast. Deine Zeit, deine Lebenszeit. Wenn mir was nicht passt, dann sage ich das halt und mache das dann nicht.
Wie wichtig ist für Dich Anerkennung im Engagement?
Es ist schon mal schön, wenn man ein Danke hört von oben und das das registriert wird überhaupt. Jeder der im Ehrenamt ist, müsste etwas kostenlos bekommen. Das Busfahren müsste einfach kostenlos sein. Wie für die Polizei. Das würde ich mir wünschen.
Wie viele Stunden engagierst Du dich wöchentlich?
Meine Frau sagt zu viel. (lacht) Mittwochs bin ich bei der Tafel, Dienstag gebe ich Schwimmunterricht, dazwischen ist der Eishockey-Verein noch und im Moment habe ich noch drei Lehrlinge über VerA. Das ist aber nach Bedarf. Mittlerweile mache ich das alles mit WhatsApp. Und dann treffe ich sie einmal im Monat oder nach Bedarf öfter.
Welchen Rat würdest Du neuen Interessenten für ein freiwilliges Engagement geben? Worauf sollte man achten?
Das muss Spaß machen! Also wenn man keine Zeit hat soll man es sein lassen. Ich zum Beispiel habe eine Krankheit und muss deswegen viel schwimmen. Dann kam ich zu euch und fand das passende Engagement für mich, Schwimmen mit Kindern der Johann-Hinrich-Wichern-Schule. Also es muss einfach Spaß machen. Und der Erfolg ist, wenn ich sehe, dass ich meine 7 Lehrlinge erfolgreich zur abgeschlossenen Ausbildung verhelfen konnte. Das ist einfach ein schönes Gefühl. Wenn sie dann auch im Nachhinein kommen und dir danke sagen oder was vorbei bringen.
Vielen Dank lieber Tony für das tolle Interview!