25 Jahre Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden

Teil 13: 2015 – Umzug in die Innenstadt, Flüchtlingshilfen und Engagementpolitik als Schwerpunkte

Neue Entwicklungsphase des FWZ: Herausforderungen und Chancen in der Wiesbadener Innenstadt

2015 begann eine neue Entwicklungsphase des FWZ: zum einen durch den Umzug in die Wiesbadener Innenstadt, zum anderen durch den wachsenden Zustrom von Flüchtlingen, die Ausweitung der 2014 begonnen-en „KOI-Kurse“ und die Vorbereitung des noch größeren Engagementprojekts „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete in Wiesbaden“, das dann offiziell 2016 startete. Durch die erweiterten Aufgabenbereiche, wachsende Zahlen von Engagement-Interessierten und aktiv Engagierten, die zunehmenden Kooperationen und Vernetzungen, verstärkte Lobbyarbeit für Engagementförderung in der Stadt und ein steigendes Budget zeigte sich die weiter angestiegene Bedeutung des FWZ als zentrale Anlauf-, Informations-, Beratungs- und Vermittlungsstelle für Bürgerengagement in Wiesbaden. Zugleich zeigten sich darin die wachsende Wertschätzung der FWZ-Arbeit, die sich auch in deutlich erhöhten Spendeneingängen und Zuschüssen der LH Wiesbaden ablesen ließen.

Neuer Standort, Neue Möglichkeiten: Das FWZ im Schenkschen Haus

Aufgrund wachsenden eigenen Raumbedarfs hatte die VHS die bisher vom FWZ genutzten 2 Räume im Europaviertel gekündigt. Der Vorsitzende sprach beim Oberbürgermeister vor und bat um Unterstützung bei der Suche nach geeigneten neuen Räumen für das FWZ, möglichst in guter Lage. Durch Entscheidung des Oberbürgermeisters S. Gerich konnten Räume im zentral in der Innenstadt gelegenen Schenkschen Haus in der Friedrichstr. 32 angemietet werden. Das Schenksche Haus ist eines der ältesten Gebäude in der Innenstadt, befindet sich in städtischem Eigentum und war 2012 grundlegend saniert worden. Am neuen Standort standen dem FWZ zunächst im Vorderhaus anforderungs- und publikums-gerecht mehrere Räume zur Verfügung, insgesamt 225 qm Fläche gegenüber 35 qm in der VHS (später auch im Hinterhaus nach Auszug der Landesstiftung). Durch die Unterstützung der LH Wiesbaden, des Ortsbeirates Mitte und von Sponsoren mit Finanz- und Sachmitteln (z.B. gebrauchte Büromöbel) konnten die Kosten für Miete, Ausstattung und Umzug aufgebracht werden. Mit großem Engagement und tatkräftigem Einsatz von Ehrenamtlichen und Engagement-Lotsen war es möglich, im März 2015 den Umzug aus dem Europaviertel in die Innenstadt zu bewältigen und die Einrichtung und Nutzung der neuen Räume in kurzer Zeit zu realisieren. Aufgrund der Mitnutzung des Gebäudes durch andere Einrichtungen und Organisationen (Geschäftsstelle des Seniorenbeirats, Migra Mundi, Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit, Festivalbüro des Go East-Filmfestivals, Landesstiftung „Miteinander in Hessen“, heute auch Geschäftsstelle des Ausländerbeirats) schwebte dem OB damals vor, den Standort als „Haus des Ehrenamts“ zu benennen (davon wurde aber Abstand genommen). Die zentrale Innenstadtlage, die gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV (Bushaltestelle direkt gegenüber) und die zu erwartende steigende Nachfrage auch von mehr „Laufkundschaft“ boten hervorragende Standortvorteile für das FWZ (hier Foto einfügen aus Jb., S.5).

Aufschwung des FWZ: Engagement für Flüchtlinge und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit

Das FWZ erlebte 2015 einen erheblichen Aufschwung. Die zentrale Lage des neuen Standorts, aber auch die schnell wachsende Zahl von Flüchtlingen ab 2015 führten zu einem erheblichen Anstieg des Interesses an ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die Zahl der Beratungsgespräche stieg von ca. 250-260 (2012/13) auf 486 (2014) und 600 (2015) an, die Zahl der Kooperationspartner stieg von ca. 220 (2012/13) auf gut 300 (2015) an. Die Zahl der 2015 neu Vermittelten in verschiedene Engagementbereiche hatte sich fast verdoppelt (absolut 640/= +96 %), vor allem durch die große Bereitschaft, die Integration von Flüchtlingen ehrenamtlich zu unterstützen („Willkom-menskultur“). Aufgrund dieser Entwicklung konnten neue ehrenamtliche Beraterinnen gewonnen und die Beratungszeiten auf 4 Tage, die Öffnungszeiten von bisher 10 auf nun 21 Stunden pro Woche ausgeweitet werden.

Auch die verstärkte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit führte zu mehr Anfragen von Engagement-Interessierten und einer Zunahme der Kooperationspartner. Das für diesen Aufgabenbereich zuständige neue Vorstands-mitglied Anna-Marita Leibbrand hatte sich als zentrale Aktivitäten die Neugestaltung der FWZ-Homepage, die Vorbereitung eines regelmäßigen Newsletters, die Neugestaltung und redaktionelle Verantwortung des Jahres-berichts, Kontakte und Zusammenarbeit mit der Druckerei und weiteren Unternehmen und die Erkundung von Sponsoring-Möglichkeiten, die Mitwirkung bei Informations-Veranstaltungen, bei Infoständen und Tagen der offenen Tür vorgenommen und startete mit großem Elan. Für die ansprechende und professionelle Öffentlich-keitsarbeit des FWZ und die vielfältige Detailarbeit wurde in der Mitgliederversammlung Lob und Anerkennung ausgesprochen. In Bezug auf die gesamte FWZ-Arbeit führte eine Mitgründerin aus, „das FWZ habe jetzt einen Entwicklungsstand und Status, wie man sich das in der Gründungsphase 1999 als Zielsetzung vorgestellt“ habe.

2014 hatte schon eine Entwicklung begonnen, die sich 2015/16 verstärkt fortsetzte und die Ausweitung der FWZ-Aktivitäten mit Schwerpunktsetzung auf dem Bereich der Flüchtlingshilfen in den Folgejahren prägte. Die Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik („Wir schaffen das.“ – „Willkommenskultur“) hatten sowohl die Nachfrage von Bürger:innen nach ehrenamtlichen Tätigkeiten als auch den Bedarf an Engagierten in vielen Projekten der Flüchtlingshilfen erheblich ansteigen lassen. Die beiden Engagement-Lotsen Haike Pabst und Ralf Klein hatten schon 2014 ein vollständig auf ehrenamtlicher Basis getragenes Projekt initiiert und entwickelt, die „Kurse zur Orientierung und Integration“ (KOI). Ehrenamtliche schulten Flüchtlinge, deutsche Sprachkenntnisse zu erwerben und gaben in Alltagsbereichen Orientierungshilfen. Vor allem Flüchtlinge, denen in ihrem unsicheren Aufenthaltsstatus keine staatlichen Maßnahmen (Sprach- und Integrationskurse) zustanden oder lange darauf warten mussten, konnten so sofort aufgefangen und unterstützt werden. 35 ehrenamtliche Lehrkräfte haben 2015 in 16 Sprach- und Orientierungskursen mehr als 200 Flüchtlinge geschult und vielfältige Aktivitäten zur Orientierung im Alltag durchgeführt (z.B. Busfahrten, Behördenbesuche, Besuch von Kultur-Veranstaltungen). 2015 erfolgten auch umfangreiche Vorbereitungen, um die parallel entwickelten Kurse des Flüchtlingsrats ab 2016 unter dem Dach und in Trägerschaft des FWZ mit den KOI-Kursen in das gemeinsame große Projekt „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete in Wiesbaden“ zu überführen. Für die Realisierung waren entsprechende Förderanträge eingereicht worden. Im Bereich der Flüchtlingshilfen gab es 2015 allein ca. 340 Anfragen an das FWZ, ca. 250 Teilnehmende bei der Infobörse, daraus resultierten ca. 100 Beratungsgespräche, über 100 aktiv Engagierte in 40 Projekten der Flüchtlingshilfen und weitere 25 Gesuche von Einrichtungen und Organisationen. Der Bedarf und die Engagementbereitschaft für Flüchtlingshilfen war enorm.

Engagement-Lotsen: Unterstützung in verschiedenen Projekten

Zusammen mit 4 neu ausgebildeten waren insgesamt 17 Engagement-Lotsen aktiv, u.a. in den KOI-Kursen für Flüchtlinge, aber auch beim Umzug des FWZ und der Neuinstallation der technischen Ausstattung und Aus-rüstung. Andere unterstützten in verschiedenen Projekten Vereine und Initiativen (vgl. Jahresbericht, S. 12/13). Am neuen Standort hatten die E-Lotsen einen eigenen Büro- und Besprechungsraum (im Dachgeschoß). Für ihre besonderen Verdienste um die KOI-Kurse erhielten die beiden E-Lotsen Haike Pabst und Ralf Klein die Auszeichnung „Soziales Bürgerengagement“ des Landes Hessen.

Vielfältige Engagementaktivitäten im Jahr 2015

13 Studierende der Hochschule RheinMain organisierten den Freiwilligentag 2015, bei dem sich 180 Freiwillige in 26 Projekten aktiv engagierten. Beim traditionellen Abschlussabend wurde allen mit einem abwechslungs-reichen Programm gedankt. Bei vielen anderen Veranstaltungen (z.B. Stadtfest, Tag der offenen Tür im Hessischen Landtag, Willkommensbörse im Schlachthof) war das FWZ im Laufe des Jahres vertreten. Und auch bei der Koordinierung und administrativen Abwicklung von 51 durchgeführten und vom Land Hessen geförderten Qualifizierungsmaßnahmen mit 767 Teilnehmenden und einer Fördersumme von 23.200 € war das FWZ wieder aktiv (davon wurden allein 21 Maßnahmen mit 199 Teilnehmenden vom FWZ selbst durchgeführt).

Die Vernetzungen und Kooperationen des FWZ wurden 2015 weiter ausgebaut und intensiviert. Im Anschluss an die „Willkommensbörse“ für Flüchtlinge im Okt. 2015 wurde das „Netzwerk Flüchtlingshilfen“ gegründet, um Vereinen, Initiativen und Projekten eine Plattform für Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit im Bereich der Flüchtlingshilfen zu bieten. Die Federführung lag beim Bürgerreferat (Aline van den Borg), das FWZ unter-stützte intensiv, bereitete die Treffen (alle 6 – 8 Wochen) inhaltlich vor, informierte über aktuelle Projekte und formulierte Hilfe- und Engagementbedarfe. Zudem gab es einen „AK Sprachförderung für Flüchtlinge“, eine „AG für ein Koordinierungskonzept Bürgerengagement für Neuzugewanderte“ und einen „AK Paten- und Mentoren-projekte im Bereich Flüchtlingshilfen“. In Zusammenarbeit mit dem Bürgerkolleg versuchte das FWZ ab 2015, vermutete Potenziale von Engagementbereitschaft in den Bereichen Umwelt-, Natur- und Tierschutz in Wiesbaden zu aktivieren. In den Umfragen 2009 und 2014 hatte sich nämlich herausgestellt, dass in diesen Bereichen die jeweils größte Diskrepanz zwischen gewünschtem und tatsächlichem Engagement festzustellen war. Eine umfangreiche Ideensammlung war Ergebnis des ersten Treffens mit über 30 Personen und Organisationen; die praktische Realisierung gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. (Die Umweltfestivals 2017 und 2018 waren erste deutliche Erfolge, eine neue Initiative startete 2019 mit dem Netzwerk „Bildung für nachhaltige Entwicklung“). Das FWZ beteiligte sich auch im Prozess der Erarbeitung der „Wiesbadener Leitlinien für Bürgerbeteiligung“, der Ende 2014 mit einer ämter- und dezernatsübergreifenden Projektgruppe durch Auftrag des OB und Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gestartet worden war und 2015 durch zahlreiche Workshops intensiv vorangetrieben wurde (Projektleitung: K.H. Simon – als städtischer Mitarbeiter). Dem FWZ ging es dabei insbesondere um eine Verknüpfung in der Entwicklung von Beteiligungskultur und Engagementförderung. Die Engagement-Lotsin Angelika Netzeband wurde daher als Vertreterin des FWZ in die Steuerungsgruppe entsandt und nahm an zahlreichen Veranstaltungen teil. Im FWZ wurde auch ein Leitfaden für die „Gestaltung einer gelingenden Zusammenarbeit ehrenamtlich Engagierter in Einrichtungen, Vereinen und Initiativen“ entwickelt. Im ersten Teil dieses praxisorientierten Leitfadens sind hilfreiche Merkmale für eine gelingende Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen zusammengestellt, im zweiten Teil eine Sammlung von nützlichen Arbeitsmaterialien für die praktische Umsetzung.  E in Einsatzstellen

Beim Frühjahrstreffen des „Runden Tisches Bürgerengagement“ im Biebricher Katharinenstift stellte sich der Stadtjugendring als Dachorganisation von 23 Jugendverbänden mit seinen Strukturen, Arbeitsschwerpunkten und vielfältigen ehrenamtlichen und selbstverwalteten Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit vor, ebenso seine Mitarbeit in Gremien (Jugendhilfeausschuss, Begleitung des Jugendparlaments). Ferner wurden die Ergebnisse der Umfrage 2014 zum bürgerschaftlichen Engagement in Wiesbaden vorgestellt sowie daraus abgeleitete Bedarfe und Vorschläge für Konsequenzen diskutiert. Beim Herbsttreffen im Rathaus stand das Thema „Flüchtlingshilfen“ im Mittelpunkt. Vertreter:innen städtischer Ämter stellten die dringlichen Probleme der Unterbringung sowie Möglichkeiten staatlicher und kommunaler Hilfen vor. Ergänzend stellte das FWZ eine Projektskizze zur Koordinierung der Freiwilligenarbeit für Flüchtlinge vor, um möglichst schnell geeignete Strukturen, eine funktionierende Organisation und notwendige Ressourcen aufzubauen, und damit die überaus große Engagementbereitschaft aufzunehmen, zu koordinieren und zu steuern.

Entwicklung von Bürgerengagement in Wiesbaden: Eine Diskussionsgrundlage

Aus der Umfrage 2014 zum bürgerschaftlichen Engagement in Wiesbaden ließen sich eine ganze Reihe von Problembereichen, Defiziten und Handlungsbedarfen ermitteln. K.H. Simon entwickelte daraus ein Diskussions-papier zu „Bürgerengagement und Engagementförderung in Wiesbaden“, das auch Vorschläge für die Entwicklung eines „Kommunalen Handlungsprogramms Bürgerengagement in Wiesbaden“ enthielt und im „Arbeitskreis Bürgerengagement“ diskutiert wurde. Damit sollte ein Anstoß gegeben werden, um mit der Kommunalpolitik, der Fachöffentlichkeit und Wiesbadener Trägerorganisationen der Freiwilligenarbeit sowie mit der breiten Öffentlichkeit in einen nachhaltigen Austausch und eine intensive Zusammenarbeit bei der Förderung und Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements einzutreten. Das Diskussionspapier wurde auch beim Herbsttreffen des „Runden Tisches“ eingebracht und diskutiert, um auf einer breiten Kooperationsbasis positive und konstruktive Schritte in der Entwicklung des Bürgerengagements und des Gemeinwohls anzustoßen.

Partnerschaft für Demokratie in Wiesbaden: Gemeinsames Engagement für Vielfalt und Demokratie

Wiesbaden war 2015 im Rahmen des Bundesförderprogramms „Demokratie leben“ eine “Lokale Partnerschaft für Demokratie“ eingegangen, um sich aktiv gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit zu engagieren, Angriffe auf die Demokratie abzuwehren, Gefährdungen von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Ideologien von Ungleichwertigkeit zu begegnen. Dazu bedarf es gemeinsamer Anstreng-ungen von Staat und Zivilgesellschaft; Demokratieentwicklung und Engagementförderung müssen daher in einem engen Zusammenhang vorangetrieben werden, weil Engagement und Beteiligung die Demokratie und ihre Abwehrkräfte von der Basis her stärken und soziales Vertrauen und solidarische Beziehungen fördern. Lucia Rutschmann vertrat daher als Geschäftsführerin das FWZ im lokalen Begleitausschuss von 2015 – 2017, seither K.H. Simon als Vorstandsmitglied. Der Begleitausschuss trifft sich mehrmals im Jahr, entscheidet über eingehende Förderanträge und verteilt die vorhandenen Finanzmittel, unterstützt die praktische Umsetzung von Projektideen und die Weiterentwicklung der „Partnerschaft für Demokratie“ und fördert die Zusammenarbeit der lokalen Akteure. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und Problemlagen wird jährlich in einem Workshop eine auf die konkrete Situation und die Bedarfe vor Ort abgestimmte Strategie entwickelt. Im Begleitausschuss ist ein breites Spektrum von Wiesbadener Organisationen im Feld der Sozial-, Stadtteil- und Gemeinwesen-, Integra-tions- und Freiwilligenarbeit und der Politischen Bildung vertreten. Demokratie leben in Wiesbaden

Personelle Veränderungen und Finanzentwicklung im FWZ

Personelle Veränderungen: Ausgeschieden aus dem Team der ehrenamtlichen Beraterinnen waren 2015 Maike Nicolin und Petra Fischer, neu dazu kamen dafür Anna Lena Freitag, Nadine Schneider und Larissa Wowie. Neu eingestellt wurde beim FWZ Maren Dogan-Kühnert, zunächst als geringfügig Beschäftigte für vorerst 6 Monate, um den durch den Umzug entstandenen Arbeitsrückstand im administrativen Bereich aufzuarbeiten. Die haupt-amtliche Personalkapazität war damit erneut leicht erhöht worden. Aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand ausgeschieden war Verena Mikolajewski; den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit übernahm Anna-Marita Leib-brand, die in der Mitgliederversammlung am 18. Mai in den Vorstand gewählt worden war. Jürgen Janovsky, Michael Lechner und Karl-Heinz Simon wurden für weitere 2 Jahre als ehrenamtliche Vorstände wiedergewählt.

Finanzen: Der finanzielle Mehrbedarf für die erweiterten personellen Ressourcen wurde durch Zuschuss-Erhöhungen vom Amt für Soziale Arbeit übernommen. Die Mehrkosten des neuen Standorts Schenksches Haus (ca. 14.000 €) konnten durch Zuschüsse des OB- und des Sozialdezernats getragen werden, der Ortsbeirat Mitte unterstützte die Umzugs- und Umbaukosten. Die städtischen Zuwendungen betrugen 2015 insgesamt 117.891 €, eine Steigerung von 33,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Das stark gestiegene Spendenaufkommen (34.924 €, besonders im Bereich Flüchtlingshilfen) ermöglichte es die Kosten für die KOI-Kurse vollständig zu finanzieren. Von den zweckgebundenen Spenden 2015 für Flüchtlingshilfen wurden ca. 17.400 € in das Jahr 2016 übertragen. Zusammen mit den Zuwendungen des Landes Hessen (incl. für Fortbildungsmaßnahmen 32.340 €), sonstigen Zuwendungen und der Unterstützung durch den Förderverein (7.070 €) erreichte das FWZ 2015 ein Budget von insgesamt 193.609 €. Gut bewährt hatte sich die Umstellung auf die kaufmännische Buchführung und die Einführung einer Kostenstellen-Rechnung, die schon 2013 begonnen und 2015 auf insgesamt 15 Kostenstellen erweitert wurde. Damit war auch gegenüber den Zuwendungsgebern und Spendern eine transparente Mittelverwendung gewährleistet. Die positiven Entwicklungen im FWZ hatten sich damit auch im Finanzrahmen deutlich niedergeschlagen – wenngleich in der Mitgliederversammlung (wieder) auf die Finanzierungsrisiken des FWZ hingewiesen worden war (große Abhängigkeit von städtischen Zuschüssen, Risiken für das hauptamtliche FWZ-Personal bei städtischen Haushaltskürzungen, evtl. Änderungen politischer Mehrheitsverhältnisse, Notwen-digkeit der Unabhängigkeit in der FWZ-Entwicklung).

Dankefest für Engagierte im Rathaus

Das Dankefest für vom FWZ vermittelte aktiv Engagierte fand 2015 erstmals im Festsaal des Rathauses statt. Für ihren engagierten Einsatz wurde ca. 120 Teilnehmenden mit Speisen und Getränken und einem kleinen Kulturprogramm gedankt, gesponsort vom Oberbürgermeister und den Kooperationspartnern EVIM und IfB.