25 Jahre Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden
Teil 16: 2018 – Neue FWZ-Leitung, neues Vorstandsmitglied, neue Projekte, „Jahr des Engagements“ in Wiesbaden
Transformationsjahr 2018: Veränderungen und Weiterentwicklungen im FWZ und der Wiesbadener Engagementlandschaft
2018 war geprägt durch mehrfache Veränderungen – im FWZ und in der Engagementlandschaft Wiesbaden. Erneut erhöhte Zuschüsse der LH Wiesbaden führten zu einer beträchtlichen Zunahme des FWZ-Budgets, weitere Büroräume im 1. Obergeschoss des Hinterhauses Friedrichstr. 32 wurden angemietet, die Personalressourcen im Bereich der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen wurden vergrößert. Das FWZ erhielt eine neue Leiterin, das neue Projekt „Engagement in der Kultur“ und die Fachstelle „Mentoring“ starteten. Das Projekt „Angekommen“ wurde fortgesetzt bis März 2019. Das Strategie-Projekt „Vision FWZ 2020“ schärfte das inhaltliche Profil und optimierte die organisatorischen Strukturen und Prozessabläufe. Die intensive Netzwerkarbeit in 16 Gremien und die aktive Mitarbeit bei der Erarbeitung eines Gesamtkonzepts und Handlungsprogramms Bürgerengagement für die Stadt Wiesbaden zeigten mittel- und längerfristig positive Wirkungen. Das von Oberbürgermeister Gerich ausgerufene „Jahr des Engagements 2018“ erbrachte zwar einige interessante Veranstaltungen, aber keine Aktivierung von Engagement-Potenzialen und keine Zunahme im Ausmaß des bürgerschaftlichen Engagements in Wiesbaden.
Constanze Bartiromo: Neue Impulse für das FWZ und das Bürgerengagement in Wiesbaden
Constanze Bartiromo leitet seit April 2018 das FWZ. Die Politikwissenschaftlerin brachte umfangreiche Erfahrungen aus dem Freiwilligenmanagement in Frankfurt mit, und setzt sich seither sehr erfolgreich als Geschäftsführerin des FWZ und als Netzwerkerin für eine konsequente Weiterentwicklung des Bürgerengagements in Wiesbaden ein. Schwerpunkt ihrer Aktivitäten war die weitere Professionalisierung des FWZ und der Ausbau von 5 Säulen: 1. Information, Beratung, Vermittlung und fachliche Begleitung von Engagement-Interessierten und aktiv Engagierten, 2. Beratung von Organisationen und Einrichtungen, 3. Qualifizierung und Fortbildung von Freiwilligen, 4. Vielfältige Projektarbeit mit der erforderlichen Einbindung in alle FWZ-Geschäftsprozesse und 5. Vernetzungen und Kooperationen.
Erfolge und Aktivitäten des FWZ in Wiesbaden
Die Leistungsbilanz des gesamten FWZ-Teams für 2018 ist beeindruckend: 1.354 Beratungen insgesamt, davon 352 persönliche Beratungen im FWZ, ca. 1.500 Teilnehmer:innen bei Veranstaltungen, 380 Arbeitskontakte mit Organisationen, 180 Beratungen von Organisationen insgesamt, davon 61 persönliche Beratungen von 30 Organisationen, 40 neue Organisationen wurden als Kooperationspartner gewonnen. 44 Fortbildungsveranstaltungen für 450 Freiwillige wurden durch das Qualifizierungsprogramm des Landes Hessen unterstützt und vom FWZ koordiniert und administrativ abgewickelt. 12 eigene Seminare mit 114 Teilnehmenden wurden durchgeführt. Dazu kamen 5 Infoveranstaltungen für 42 Organisationen sowie die bewährten jährlichen Veranstaltungen (Vorlesetag, Freiwilligentag, Dankefest). Die umfangreiche Projektarbeit bezog sich auf den Start eines neuen Projekts „Engagement in der Kultur“ und den Start der Fachstelle „Mentoring“, die Fortsetzung des Projekts „STARK“ und das auslaufende Projekt „Angekommen“. Dazu kamen vielfältige Aktivitäten der Vernetzung (aktive Mitarbeit in Gremien und Netzwerken mit Schwerpunkten des Informations- und Erfahrungsaustauschs, der Stärkung der Kooperationen und der Einbindung in die kommunale Engagementpolitik und Engagementförderung).
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des FWZ Wiesbaden
Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des FWZ wurde durch zahlreiche Berichte in den lokalen und regionalen Printmedien fortgesetzt, ebenso durch den FWZ-internen Newsletter, der an ca. 2.000 Abonnenten (Engagierte und Interessierte, Organisationen, Kooperationspartner) versandt wurde und über Engagement-Möglichkeiten, Veranstaltungen, Fortbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten etc. informierte. Die FWZ-Website wurde umfangreicher, aber auch nutzerfreundlicher. Sie informierte über alle Angebote und Aktivitäten und bot sowohl eine Online-Engagementsuche als auch Infomaterialien, Arbeitshilfen und Dokumentationen. Mit fast 55.000 Aufrufen waren die Besucherzahlen weiter angestiegen. Die Social-Media-Kanäle Facebook und Instagram wurden immer wichtiger (für besondere Zielgruppen) und wurden regelmäßig mit vielfältigen Informationen bespielt. Der Jahresbericht wurde illustriert mit Bildern von Graffiti-Kunstwerken des „Meeting of Styles“ 2018, das jährlich in Mainz-Kastel stattfindet. Trotz wachsender Bedeutung von Online- und Social-Media-Informationen war auch die klassische Printwerbung weiterhin wichtig, die mit Veranstaltungsprogrammen, Flyern, Postkarten und anderen Formen möglichst viele verschiedene Zielgruppen erreichen und auf Angebote und Aktivitäten des FWZ aufmerksam machen sollte. Mit dem Flyer „Hallo“ präsentierte sich das FWZ z.B. erstmals in einfacher Sprache.
Vision FWZ 2020: Gemeinwohl und Bürgerengagement im Fokus
Im Strategie-Entwicklungsprozess „Vision FWZ 2020“ erbrachten die intensiven Diskussionen in mehreren Workshops und Arbeitsgruppen nicht nur einen klareren „Überbau“ von Visionen und Zielen, sondern auch praxisbezogene Umsetzungsstrategien. Das entwickelte FWZ-Leitbild zielt ab auf eine Vielfalt des bürgerschaftlichen und gemeinwohlorientieren Engagements. Das FWZ tritt ein für eine offene Zivilgesellschaft, in der gegenseitige Achtung, Respekt und Solidarität nicht „nur Worte“, sondern akzeptierte und gelebte Werte sind. Bürgerengagement wirkt sinnstiftend, fördert das Selbstvertrauen und stärkt das Vertrauen in andere, schafft soziale Beziehungen, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die diskursive Verständigung auf einen gemeinsamen Wertekanon war eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung. Im Zuge der Strategie-Entwicklung „Vision FWZ 2020“ wurde am 02. und 03. Nov. auch ein Grundlagen-Seminar mit der Bagfa-Vorsitzenden Birgit Bursee (FWA Magdeburg) im FWZ durchgeführt, an dem Vorstandsmitglieder und hauptamtliche Mitarbeiter:innen teilnahmen. Themen waren: 1. Profil, Ziele u. Aufgaben einer FWA 2. Ziele u. Arbeitsbereiche des FWZ Wiesbaden, 3. Ausgewählte Themenfelder: a) Beratung von Ehrenamtlichen und Organisationen, b) Zusammenarbeit und Aufgabenteilung, c) Kommunikation, Verhältnis Arbeitgeber–Geschäftsführerin-Arbeitnehmer:innen–Ehrenamtliche, d) Arbeitsorganisation und verfügbare Tools, Statistik, 4. Zusammenfassung und Verabredungen. Wesentliche Ergebnisse im Hinblick auf Konsequenzen waren: Notwendigkeit zur Verbesserung der Statistik, Aktualisierung und Optimierung der Homepage, Verbesserungen bei den Beratungen, genauere Klärung der Verantwortungsbereiche der Geschäftsführerin, Jahresplanung, Technikprobleme angehen, Fokus auf die Beratung von Organisationen richten. An offenen Fragen verblieben vor allem Kooperationsprobleme mit anderen Organisationen, Raumprobleme und Bedarfe für Fortbildungen (was, wie und wo?).
Projekte im Fokus: STARK, Mentoring, Engagement in der Kultur und Angekommen– Perspektiven für Geflüchtete
Im Projekt “STARK“ diente die erste Projektphase 2016/17 der Verbesserung von Rahmenbedingungen für Engagement und Engagement-Förderung und der intensiveren fachlichen Beratung und Begleitung von Organisationen und Ehrenamtlichen. 2018/2019 befasste sich das STARK-Projekt mit dem Ausbau der digitalen Prozesse und Angebote des Freiwilligen-Zentrums auf seiner Homepage und durch eine Social Media-Präsenz auf Facebook und Instagram. Außerdem wurden Ehrenamtskoordinatoren:innen in Wiesbaden durch die sogenannten STARKEN Veranstaltungen begleitet und die Vernetzung der Organisationen in Wiesbaden untereinander unterstützt. In der 3. Phase beschäftigte sich das STARK-Projekt mit der Wirkung des Freiwilligen-Zentrums. Das STARK-Projekt wurde durch das Förderprogramm STARK der LAGFA Hessen e.V. und des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration bis Ende 2019 gefördert.
Seit 2018 besteht im FWZ eine „Fachstelle Mentoring“, die ursprünglich verortet ist in einem sozialpolitischen Handlungsprogramm der Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem Ziel der Förderung der Bildungs- und Lebenschancen für herkunftsbenachteiligte junge Menschen. In Wiesbaden gibt es eine große Zahl von Mentoring-, Tandem- und Patenprojekten für zahlreiche Zielgruppen, wie z.B. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Familien, Senioren und Projekte für nahezu jede Lebenssituation wie für Schulabgänger, Geflüchtete, Schwangere, entlassene Strafgefangene, Menschen mit Beeinträchtigungen etc. Die Fachstelle leistet Unterstützung der Koordinatoren der einzelnen Projekte bei der Beantragung von Fördermitteln, bietet Schulungen, Fortbildungen und Fachtage an, macht fachliche Begleitung, achtet auf die Einhaltung vergleichbarer Qualitätskriterien und Standards etc. Die erhebliche Ausweitung der Aktivitäten in den letzten Jahren zeigt an, dass Mentoring eine immer wichtigere Rolle im sozialen Gefüge der Stadt- und der Gesamtgesellschaft einnimmt und für viele Zielgruppen und Lebensbereiche Anwendung findet. Die Leitung dieser Fachstelle übernahm Rita Brechtmann. Auftraggeber, Kooperationspartner und Förderer ist das Amt für Soziale Arbeit der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Das Projekt „Engagement in der Kultur“ (ab 2020 ebenfalls Fachstelle) ist eine Folge des aufgelösten Vereins „Ehrenamt Kultur“. E-Lotsen entwickelten ein Projekt zur Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Engagements im Kulturbereich. Nach der Zustimmung des Kulturdezernenten wurde in Abstimmung mit dem Kulturamt das Projekt gestartet. Seit Mitte 2018 unterstützt das Projekt bzw. die Fachstelle einerseits Kultureinrichtungen bei der Suche nach Ehrenamtlichen/ Freiwilligen in der Wiesbadener Kulturszene und bietet Beratung, Workshops und Schulungen für die Zusammenarbeit mit Freiwilligen. Andererseits werden Engagement-Interessierte beraten, die in der Kultur aktiv unterstützen wollen und bietet auch Personen Fortbildungen zu Themen des Ehrenamts und Engagements an. Die Fachstelle bringt also Wiesbadens Kultureinrichtungen und kulturinteressierte Freiwillige zusammen. Kultureinrichtungen werden bei der Erstellung und Verbreitung ihrer Angebote für ein freiwilliges Engagement unterstützt. Kulturinteressierte Freiwillige werden darüber informiert und beraten. Mit der Website www.engagement-in-der-kultur.de und dem Facebook-Auftritt werden Kultureinrichtungen und Freiwillige verbunden: Hier finden sich neben ausführlichen Informationen auch alle aktuellen Angebote für ein freiwilliges Engagement in der Kultur. Die Veranstaltungsformate „KulturGENUSS!“ und „KulturBAZAR“, bei denen Interessierte hinter die Kulissen der Kultureinrichtungen schauen oder sich einen Überblick über aktuelle Kulturangebote verschaffen können, werden weiter ausgebaut und ergänzen diese um Fachthemen-Seminare. Zudem wird das Netzwerk laufend erweitert durch Präsenz bei Kulturveranstaltungen. Die Projektleitung hatte ab Mitte 2018 zunächst Barbara Haker-Klaukien. Kooperationspartner und Förderer ist das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Das Projekt „Angekommen – Perspektiven für Geflüchtete“ lief 3 Jahre unter der Trägerschaft des FWZ. Finanziell gefördert vom Land Hessen (Landesstiftung Miteinander in Hessen), der Commerzbank-Stiftung und dem Amt für Zuwanderung und Integration der LH Wiesbaden, wurde es weit überwiegend durch das enorme Engagement von vielen Freiwilligen, darunter etliche Engagement-Lotsen, durchgeführt. Von Anfang an war es aufgrund der langfristigen Herausforderungen der Integration auf eine Verstetigung angelegt. 2018 wurde das Projekt mit dem Integrationspreis der LH Wiesbaden ausgezeichnet. Ab April 2019 ist das Projekt vom FWZ übergegangen an den neu gegründeten Verein „Angekommen e.V.“,der von mehreren Projektteammitgliedern gegründet wurde, um Geflüchtete in Wiesbaden bei der Integration zu unterstützen: angekommen-wiesbaden.de
Finanzlage und Personalerweiterung im FWZ 2018
Finanzen: Bei Gesamteinnahmen von 423.238 € und Ausgaben von 422.955 € ergab sich im Geschäftsjahr 2018 für den Trägerverein ein Überschuss von 283 €. Die Zuschüsse der LH Wiesbaden waren auf 244.895 € erhöht worden (incl. für die Fachstelle „Mentoring“ und das Projekt „Engagement in der Kultur“). Die ausgeglichene Bilanz des Trägervereins konnte durch eine Zuwendung des Fördervereins von 17.000 € erzielt werden. Der Anteil der Personalkosten an den Gesamtausgaben war mit 47,7 % weiterhin niedrig. Die Raumkosten (Miete, Neben-kosten, Reinigung) hatten einen Anteil von knapp 13 %. Das Spendenaufkommen an den Trägerverein belief sich auf 56.219 € (davon 45.000 € von der Commerzbank-Stiftung für das Projekt „Angekommen“). Nach Einreichung der Steuererklärung für die Jahre 2015–17 wurde die steuerliche Freistellung und die Gemeinnützigkeit des FWZ vom Finanzamt erneut bestätigt. Die Kassenprüfer attestierten Vorstand und Geschäftsführung nach gründlicher Prüfung der Buchungsvorgänge im Jahr 2018 eine einwandfreie Kassenführung. Es gab keine Beanstandungen und Einwände, der Vorstand wurde von der Mitgliederversammlung entlastet. Ein Rechnungsprüfer führte in der Mitgliederversammlung aus, “stolz darauf“ zu sein, „in einer solch großartigen Einrichtung Kassenprüfer zu sein“.
Personal: Das FWZ erhielt 2018 nicht nur eine neue Leiterin, die in Vollzeit angestellt wurde. Der Vorstand wurde zudem erweitert um Angelika Netzeband, die in der Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt wurde. Seit 2014 war sie schon Engagement-Lotsin, Mitwirkende in verschiedenen Gremien und bei Veranstaltungen, FWZ-Delegierte in Prozessen der Bürgerbeteiligung und Aktive bei der FWZ-Strategie-Entwicklung. Ihr Aufgaben- und Verantwortungsbereich als Vorstandsmitglied lag vor allem im Bereich der Projekte (fachliche Beratung und Unterstützung in der Projektsteuerung). Im administrativen Bereich unterstützten (zusätzlich zu Maria Sattler und Maren Dogan-Kühnert) Adriana Shaw (Elternzeitvertretung) und Nick Handtke (BFD), im ehrenamtlichen Beratungsteam kamen (z.T. nur zeitweise) dazu Veerle Kemmerer, Haike Pabst, Christina Waldeyer und Irene Wißner. Bei den Engagement-Lotsen wurden 2018 4 Personen neu ausgebildet (Ute Malleier, Bernhard Schlag, Gert Schnicke, Georg Throm). Die Leitung des Projekts „Engagement in der Kultur“ übernahm Barbara Haker-Klaukien, und Rita Brechtmann wechselte vom Projektbüro „Angekommen“ zur Leitung der Fachstelle „Mentoring“. Malte Schindel unterstützte besonders im Bereich des STARK-Projekts.
Engagementförderung, Anerkennungskultur und Jahr des Engagements 2018
Das schon traditionelle Dankefest, mit dem der persönliche Einsatz und das tatkräftige Engagement vieler Freiwilliger wertgeschätzt und anerkannt wird, fand am 05.12. (Tag des Ehrenamtes) in der Casinogesellschaft statt. Den ca. 170 Teilnehmenden wurde ein unterhaltsames Kulturprogramm geboten („leicht, beschwingt und fröhlich“) und bei einem genussvollen Ausklang hatten sie Gelegenheit, andere Engagierte kennenzulernen und sich auszutauschen.
Ende 2017 hatte Oberbürgermeister Gerich das „Jahr des Engagements 2018“ ausgerufen, „um der ehrenamtlichen, freiwilligen und unentgeltlichen Arbeit der Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern Anerkennung und Wertschätzung zu zollen. Gleichzeitig ist es Ziel, gemeinsam mit Stadtpolitik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft Überlegungen anzustellen, wie die Rahmenbedingungen zu gestalten sind, um das Engagement in unserer Stadt auf eine stabile und zukunftsfähige Basis zu stellen“. Anlass waren „die aufrüttelnden Ergebnisse“ der Umfrage 2016, die eine stark gesunkene Engagementquote ermittelten (2009: 36 % = 76.500 Personen zwischen 18 und 80 Jahren, 2016: 27 % = 62.500 Personen – bei gleichzeitig erfolgter Bevölkerungszunahme um ca. 10.000 Personen) und gleichzeitig bekundeter Engagementbereitschaft von vielen noch nicht Aktiven. Der Startschuss in das „Jahr des Engagements“ mit dem Motto „Bring.Dich.Ein.“ war eine „Meet & Greet-Veranstaltung“, die die Henkell-Sektkellerei in ihrem Marmorsaal als ihren Beitrag ausrichtete. Am Folgetag gab es im Rathaus einen fachlichen Austausch mit Workshops und Diskussionen zum Thema Engagement. Themen waren: 1. Bürgerengagement in ausgewählten Städten: Strukturen-Herausforderungen-Lösungen-Perspektiven. 2. Wie gelingt der Austausch zwischen Politik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft? 3. Zeitgemäße Formen der Wertschätzung als Motivation. 4. Mehr Aktive für Wiesbaden! Welche Strategien haben Erfolg? 5. Älter. Grauer. Voller Power! Die Generation 55+ für das Engagement begeistern. 6. Was geht? „Engagement“ in sozialen Medien. Eine Dokumentation der Ergebnisse liegt leider nicht vor, ebenfalls keine Informationen oder eine Evaluierung, was tatsächlich angestoßen und umgesetzt wurde. In einer aufwändigen Falt-Broschüre zum „Jahr des Engagements 2018“ sind viele Termine und Veranstaltungen aufgelistet, zu den Wirkungen im Hinblick auf die Aktivierung von Engagement-Potenzialen wurden aber keine Informationen ermittelt. Zudem „spendierte“ der Oberbürgermeister ca. 4.500 Personen eine kostenfreie Teilnahme am Gastspiel-Konzert von „Glasperlenspiel“ im nagelneuen RMCC (Rhein-Main-Congress-Center) „als Geste der Wertschätzung und des Danks ausschließlich für Wiesbadens ehrenamtlich Engagierte!“.
Der „Runde Tisch Bürgerengagement“, seit Ende 2008 in der Regie des FWZ (unterstützt von einer Kerngruppe Aktiver aus anderen Organisationen) wurde ab Okt. 2018 an die Stabsstelle WIEB (Waltraud Klopf) abgegeben. Nach einer vereinbarten Arbeitsteilung konzentrierte sich das FWZ in den Folgejahren auf den „Arbeitskreis Bürgerengagement“ mit dem Schwerpunkt engagementpolitischer Aktivitäten und Initiativen.