25 Jahre Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden
Teil 6: Neue Engagement-Projekte, erster Freiwilligentag, anhaltende Finanzprobleme 2006/07
Weiterführung der FWZ-Arbeit und Fortschritte in der Professionalisierung
Die Jahre 2006/07 waren geprägt durch die engagierte Weiterführung der FWZ-Arbeit und eine fortschreitende Professionalisierung, den Beginn neuer Engagement-Projekte sowie die Durchführung des ersten Wiesbadener Freiwilligentags, aber auch durch weiter anhaltende Finanzierungsprobleme.
Die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit und die Präsenz bei vielen öffentlichen Veranstaltungen wurde in bewährter Weise fortgesetzt: neben zahlreichen Presseberichten über die Angebote und Aktivitäten war das FWZ wieder mit einem Infostand bei der Präsentation der „Akademie für Ältere“ im Rathaus vertreten, ebenfalls bei den Informations- und Gesundheitstagen der R+V-Versicherung. Zudem hatte die R+V-Versicherung die Geschäftsführerin Dr. Sabine Möllers zu einem Vortrag über die Arbeit des FWZ und die Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements in Wiesbaden eingeladen. Ebenfalls im Rathaus wurden beim „Forum Engagement“ interessierte Bürgerinnen und Bürger über die vielfältigen Möglichkeiten des freiwilligen Engagements in Wiesbaden informiert. Auf der HAFA war das FWZ 2006 schon zum dritten Mal am Stand der Hessischen Landesregierung vertreten und konnte durch die Ausgabe der „Hessentassen“ gegen eine Spende 550 € für das FWZ verein-nahmen. Wie schon in früheren Jahren bot Radio Rheinwelle dem FWZ wieder die Möglichkeit, in einem Interview die Angebote und Aktivitäten vorzustellen und neue Freiwillige anzuwerben. Ein mehrseitiger Bericht in der Zeitschrift „Wirtschaftsspiegel“ befasste sich mit dem Gemeinschaftsprojekt „Soziales Lernen“ von Gutenberg-schule und FWZ. Der Jahresbericht wurde wesentlich erweitert: umfasste er bisher nur 2 – 3 Seiten, waren es 2007 schon 13 Seiten. Beginnend mit einem Kurz-Profil des FWZ mit den wesentlichen Angeboten und Aktivitäten, folgte eine Übersicht und Kurzbeschreibung der laufenden Projekte, 2 Seiten zum Freiwilligentag und je 1 Seite zu den neuen Projekten, zur Öffentlichkeitsarbeit, zum FWZ-Team und zu personellen Veränderungen, zur Finanzsituation und -entwicklung sowie 4 Seiten zur Geschäftsstatistik und zur Vermittlungsstatistik (= FWZ-Engagierte in Einrichtungen und Projekten) sowie zur Altersstruktur der FWZ-Engagierten im Vergleich zur erwachsenen Wiesbadener Bevölkerung.
Früher begonnene Projekte wurden erfolgreich fortgesetzt. Beim Projekt „Mittendrin“ in Kooperation mit der Fachhochschule nahmen 2006 allerdings nur noch wenige Studierende das Angebot zum Erwerb von sozialen Schlüsselqualifikationen wahr, da durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge den Studierenden weniger Zeit für zusätzliche Qualifizierungen blieb. In Absprache mit der FH sollte das Projekt aber als Angebot weiter erhalten bleiben. Im Sommer 2006 wurde das Pilotprojekt „Soziales Lernen“ in Zusammenarbeit mit der Gutenbergschule erfolgreich abgeschlossen. Die Erfahrungen, die 11 Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihres knapp 2-jährigen sozialen Engagements in verschiedenen Einrichtungen gemacht hatten, wurden in einer Broschüre publiziert. Das Angebot wurde als Wahlpflichtfach („Sozialpraktikum“) in das feste Lehrangebot der Gutenbergschule aufgenommen. Das Projekt wurde mit Beginn des neuen Schuljahrs 2006/07 mit 13 Schüler-innen und 4 Schülern der neuen 9. Klassen in 8 Einsatzstellen fortgeführt und vom FWZ weiter begleitet.
Einführung des ersten Wiesbadener Freiwilligentags und Förderung neuer Projekte
Für 2007 hatte sich das FWZ ein neues Engagement-Projekt vorgenommen. Am 22. Sept. waren alle Bürgerinnen und Bürger unter dem Motto „frei + willig – 1. Freiwilligentag in Wiesbaden“ aufgerufen, sich einen Tag lang frei-willig in ausgewählten Projekten zu engagieren. Wichtige Ziele des Freiwilligentags waren: a) das FWZ und gute Projekte ehrenamtlicher Arbeit/bürgerschaftlichen Engagements öffentlichkeitswirksam zu präsentieren, b) Kooperationen und Vernetzungen mit verschiedenen Organisationen herzustellen, c) Rollen und Funktionen von Ehrenamtlichen in sozialen Einrichtungen und in der Stadtgesellschaft zu beleuchten und zu thematisieren. Vor-bereitet, organisiert, koordiniert vom FWZ und mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit begleitet (Flyer mit den Projektangeboten, Extraseite auf der FWZ-Homepage, Plakat, Pressemitteilung), wurden schon im Vorfeld für die einzelnen Engagementbereiche Ehrenamtliche angesprochen, die mit ihren jeweiligen Kompetenzen dort mitarbeiteten. Als Schirmherrin konnte die Stadtverordneten-Vorsteherin Angelika Thiels (Mitgründerin und von Anfang an Unterstützerin des FWZ) gewonnen werden. Alle Projektaktivitäten des Freiwilligentags wurden per Video oder Digitalkamera dokumentiert und beim abendlichen Abschlussfest gezeigt, begleitet von einem interessanten Rahmenprogramm (Musik, Essen und Trinken, kleine kulturelle Darbietungen, Verlosung von Preisen). Mit 11 Projekten und 33 Teilnehmenden war ein Anfang gemacht, der in den Folgejahren ausgebaut wurde.
Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bewilligten Magistrat und Stadtverordnetenversammlung ein Projekt mit der Bezeichnung „Seniorenkompetenzzentrum“. Das FWZ erhielt damit den Auftrag, ein Projekt für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren mit einem breiten Angebotsspektrum von Aktivitätsmöglichkeiten im freiwilligen/bürgerschaftlichen Engagement zu entwickeln. Das Projekt wurde 2007 mit 3.500 € bezuschusst und war auch für 2008/09 im städtischen Haushalt eingeplant.
Auch 2006 und 2007 war das FWZ wieder Anlaufstelle für die Initiierung und Koordinierung von Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche anerkannt und konnte beim Hessischen Sozialministerium 13 Maßnahmen beantragen, die mit ca. 10.000 € bezuschusst wurden und an denen 254 Ehrenamtliche teilnahmen. 2007 wurden 15 Maßnahmen mit ebenfalls ca. 10.000 € gefördert, an denen 369 Ehrenamtliche teilnahmen.
Förderung und Vielfalt bürgerschaftlichen Engagements
Im Rahmen der bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ fand am 18. Sept. 2006 im Rathaus das „Forum Engagement“ statt, an dem fast 100 Personen teilnahmen. Veranstalter war das Amt für Soziale Arbeit der LH Wiesbaden (UPJ-Servicebüro/Abtlg. Jugendarbeit), Kooperationspartner und Unterstützer waren der Rhein-Main-Network e.V., die Hessische Staatskanzlei, der FWZ e.V., die Landesehrenamtsagentur Hessen und das UPJ-Servicebüro Hessen. Das „Forum Engagement“ sollte „über die verschiedenen Formen des bürgerschaftlichen Engagements und des Corporate Citizenship informieren“. Die Veranstalter wollten „zum einen Bürger-innen und Bürgern der Stadt spannende Beispiele bürgerschaftlichen Engagements vorstellen und anregen, sich zu beteiligen. Zum anderen möchten wir über gesellschaftliches Engagement von Unternehmen informieren und dazu beitragen, dass sich auch die Idee des Corporate Citizenship in der Stadtgesellschaft verbreitet“. Nach der Begrüßung durch OB Dr. Müller hielt Prof. Dr. Tom Sommerlatte (Chairman des Beratungs-Unternehmens Arthur D. Little) ein Referat zum Thema „Corporate Citizenship“. Stefan Würz, Leiter der Landesehrenamtsagentur Hessen, referierte anschließend über die „Entwicklung des Bürgerschaftlichen Engagements in Hessen“. Es folgten Kurzpräsentationen von Engagement-Projekten des Vereins Ehrenamt Kultur, der Ehrenamtsagentur Schule, das Peer-Projekt „Dr. Make Love“ des Amts für Soziale Arbeit, des FWZ, der Wiesbaden Stiftung und des Künstlervereins Walkmühle e.V. Dann folgten Kurzpräsentationen von Engagement-Projekten von Unternehmen: Wiesbaden engagiert/Engagementtag für Unternehmen und soziale Projekte, die Projekte „Webmobil“ und „Web on wheels“ des UPJ-Büros, Projekte der beteiligten Unternehmen Catch Advertising GmbH, Kristen & Schmidt Musikproduktion und der MES -Film- und Fernsehproduktion GmbH sowie des Projekts Perspektive Plus, eine Initiative der B. Braun Melsungen AG. Die abschließende Podiumsdiskussion mit Jugendlichen aus dem Peer-Projekt „Dr. Make Love“, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter der offenen Jugendarbeit, von Vertretern der Braun Melsungen AG, von Delta Lloyd Deutschland AG und des Wiesbadener Unternehmens Huhle Stahl- und Metallbau GmbH beleuchteten viele Aspekte der Freiwilligenarbeit aus der Sicht von aktiv Engagierten, Bürgerinnen und Bürgern und von Unternehmen.
Die Engagement-Landschaft in Wiesbaden erweiterte sich zunehmend: seit Januar 2006 gab es eine „Ehrenamtsagentur Schule“ („Ehrenamt Schule e.V. “), die auf Betreiben der Schul- und Kulturdezernentin R.-L. Scholz gegründet worden war. Hier hatten sich ehrenamtliche Mitarbeiterinnen (z.T. pensionierte Lehrerinnen) zusammengefunden, die auf verschiedene Weise ihre Unterstützung in Schulen anboten, z.B. bei Einzelförderungen, Projektwochen, Wandertagen, bei der Hausaufgabenbetreuung, Bibliotheksarbeit, Theaterprojekten etc. Einige Personen boten auch fachspezifische Vorträge an (z.B. zu naturwissenschaftlichen Themen, zu Politik- und Kulturthemen etc.), die das Schulleben bereichern sollten. Anfang 2007 wurde auf Initiative des Amts für Soziale Arbeit/Abtlg. Altenhilfe, des FWZ, der LAB und des Nachbarschaftshauses Biebrich das Netzwerk 55plus gegründet. Das Kooperationsprojekt sollte älteren Menschen ermöglichen, sich ohne Formalitäten und Bürokratie (z.B. keine Mitgliedschaft notwendig, kein Mitgliedsbeitrag) zu organisieren und innerhalb eines Netzwerkes Freizeit- und Bildungsinteressen miteinander zu verfolgen, sich gegenseitig durch Hilfeleistungen zu unterstützen und so auch der Isolation im Alter entgegenzuwirken. Das FWZ unterstützte diese Entwicklung mit der Absicht, dem Trend Freiwilliger zu entsprechen, sich selbst zu organisieren und sich auch neue Felder des freiwilligen Engagements zu erschließen. Denn genau dies fördert die Ausweitung von bürgerschaftlichem Engagement und Beteiligung.
Kontinuität und Wertschätzung im FWZ-Team
Der Ende 2005 gewählte neue FWZ-Vorstand traf sich alle 4 – 6 Wochen. In regem Informations- und Gedankenaustausch mit der Geschäftsführerin wurden anstehende Planungen, aber auch Probleme und vielfältige Fragen zeitnah geklärt. Die Kassenprüfer attestierten Vorstand und Geschäftsführung in allen Jahren nach gründlicher Prüfung aller Vorgänge eine einwandfreie Kassenführung und Rechnungslegung. Alle Rechnungs- und Kassenbelege lagen jeweils geordnet und übersichtlich vor, es gab keine Beanstandungen und Einwendungen, so dass der Vorstand in allen Jahren von der Mitgliederversammlung entlastet wurde. In der Mitgliederversammlung am 22.05.2007 wurde Hans-Gert Scholl als neuer Schatzmeister gewählt (als Nachfolger von Ute Keutner). Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung 2007 stand ein Antrag für die Zusammenlegung von Träger- und Förderverein. Nach Darstellung der vom Vorstand eingeholten Informationen sowie Diskussion und Abwägung der Vor- und Nachteile sprachen sich die anwesenden Mitglieder einstimmig dafür aus, die angedachte Zusammenlegung nicht weiter voranzutreiben. Die Erhaltung einer größeren finanziellen Flexibilität und die Reduzierung von Risiken waren die ausschlaggebenden Gründe; die relativ geringen Doppelarbeiten (Einladungen zu Mitgliederversammlungen, Protokolle, Buchungen etc.) wurden dafür in Kauf genommen. Bei Änderungen der Rechts- und Sachlage könnte eine Zusammenlegung später erneut geprüft werden.
Aus dem FWZ-Team ausgeschieden war 2006 Ursula Neubert, die sich mit großem Engagement 5 Jahre lang um die Beratung und Vermittlung von Engagement-Interessierten gekümmert hatte. 2007 schied Ute Wirth aus, die dem FWZ 3 Jahre lang eine große Hilfe war. Ende 2007 schied auch Elke Meyer aus, die schon zu Zeiten der Vorgänger-Initiative „Büro aktiv“ mit der Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen befasst war und in insgesamt 13 Jahren die Freiwilligenarbeit unterstützt hat. Der Verlust langjähriger, kompetenter und erfahrener Mitarbeiterinnen ist immer bedauernswert, aber so ganz wurde der Abschied doch nicht vollzogen: alle ehemali-gen Mitarbeiterinnen standen dem FWZ – zumindest zeitweise und für eine Übergangsphase – als sog. „Springer-innen“ zur Verfügung. Weiterhin aktiv waren Bettina Zerth, Else Keutmann sowie Frau Klöss (vgl. Foto Jahresbericht). Seit Mitte 2007 arbeitete Maike Nicolin im Team mit; bereits 2005 war sie an die Teestube der Diakonie vermittelt worden, wo sie auch weiterhin tätig war. Die Kontinuität der FWZ-Arbeit wurde auch dank der engagierten und professionellen Arbeit der Geschäftsführerin Dr. Sabine Möllers gewahrt. Ohne den unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz des FWZ-Teams, der engagierten Arbeit der Geschäftsführerin und des ehrenamtlichen Vorstands sowie der sachlichen, personellen, organisatorischen und finanziellen Unterstützung des Fördervereins, der VHS und der LH Wiesbaden und privater Spenden wäre die FWZ-Arbeit nicht möglich gewesen.
Die Anerkennungskultur wurde weiter praktiziert. Ermöglicht wurden die Teilnahme an Fachtagungen durch die Übernahme der Kosten. Die Geschäftsführerin Dr. Sabine Möllers nahm 2006 und 2007 an je 2 Tagungen der Lagfa in Frankfurt teil, bei denen stets ein reger Austausch der in Hessen vertretenen Freiwilligenagenturen stattfand. Der Vorsitzende und die Geschäftsführerin nahmen an einem Workshop zum Thema „Freiwilligentage“ teil, von dem sie viele gute Ideen und Anregungen für den Wiesbadener Freiwilligentag mitnahmen. Des Weiteren besuchte Dr. Sabine Möllers eine Fachtagung zum Thema „Lokales Qualifizierungsprogramm“. Der schon zur festen Institution gewordene und immer gut besuchte Freiwilligen-Stammtisch feierte 2006 schon sein 5-jähriges Bestehen, das mit Live-Musik von Hartmut Boger und Michael Linnemann (von der „Boy-Group) sowie einem großen Pressebericht gebührend gefeiert wurde. Auch 2007 trafen sich 35 vom FWZ vermittelte Ehrenamtliche bei einem italienischen Imbiss, der – wie schon in den Vorjahren – von einem Sponsor mitfinanziert wurde. Das Treffen bot wiederum Gelegenheit, aktiv Engagierte aus anderen Einrichtungen und Engagementbereichen kennenzulernen sowie über positive Entwicklungen, aber auch über Probleme des bürgerschaftlichen Engagements zu sprechen. Auf Vorschlag des FWZ erhielt Else Keutmann im Nov. 2007 von der LH Wiesbaden die Bürgermedaille in Bronze für ihren 11-jährigen Einsatz im „Büro aktiv“ und im FWZ.
Finanzielle Herausforderungen und Zukunftspläne
Die Finanzierungsprobleme der FWZ-Arbeit waren ein Dauerthema und stellten sich in jedem Jahr neu. Die LH Wiesbaden hatte zwar ihren Betriebskostenzuschuss von 6.500 € (2002 bis 2005) auf 8.000 € (ab 2006) erhöht, aber die Zuwendungen der R+V-Versicherung, der Wiesbadener Volksbank und des DG-Verlags in Höhe von insgesamt 11.000 € (2005/06) waren nur einmalig und keine Dauerspenden. Projektbezogen sollten diese Organisationen aber erneut angesprochen werden im Hinblick auf die Finanzierung von Aktivitäten, z.B. im Rahmen des Freiwilligentags. Im Hinblick auf die mittel- und längerfristige Finanzierung der FWZ-Arbeit sollten neue Überlegungen angestellt werden. Mit Hinweisen auf die zukünftigen Finanzierungsnotwendigkeiten wurden alle Mitglieder und Unterstützer um gute Ideen, Vorschläge und hilfreiche Aktionen und Hinweise auf Finanzquellen gebeten. Ein gutes Beispiel: gemeinsam wurden Susanne Nettesheim und Horst Röser 125 Jahre alt. Die Geldgeschenke zu ihren Geburtstagen hatten sie zusammengelegt und dem FWZ 2.222 € gespendet – zum Gedenken an die verstorbene Mitgründerin des FWZ Maria Röser (hier Foto von Spendenübergabe einfügen). Nur durch kräftige finanzielle Unterstützung durch den Förderverein konnte die FWZ-Arbeit abgesichert werden (2005: 12.500 €, 2006: 12.440 €, 2007: 8.420 €). Wegen des Ausbleibens größerer Spendenbeträge in 2006 und 2007 zeichnete sich aber ab, dass die Rücklagen des Fördervereins bald aufgebracht sein würden. Es ergab sich daher die Notwendigkeit einer dauerhaften tragfähigen Absicherung der Basisfinanzierung des FWZ. Diesem Ziel und Zweck diente ein Antrag auf eine höhere Zuwendung der LH Wiesbaden ab dem Haushalt 2008/09 in Höhe von 25.000 € bzw. 26.500 €. Damit verbunden war die Bereitschaft des FWZ zur Aufgabenerweiterung. Der Antrag wurde dem Oberbürgermeister und den Fraktionen mit Begründungen und einem Gesprächsangebot zugesandt.
Trotz begrenzter personeller und finanzieller Kapazitäten gab es optimistische Perspektiven für die Folgejahre: Für 2008/09 war ein Projekt angedacht, mit dem das FWZ Wiesbadener Stadtteile bei deren Bemühungen um die Ausweitung bürgerschaftlichen Engagements unterstützen wollte. Durch Kooperationen in den Stadtteilen sollte für das FWZ ein weiteres Aktionsfeld entstehen, mehr Menschen in ihrem direkten Umfeld in freiwilliges Engagement zu bringen. Als weiteres Projekt war an den Einsatz Freiwilliger als Spielplatzpaten gedacht, die für einen Spielplatz (in ihrem näheren Umfeld) Verantwortung in bestimmten Bereichen übernehmen sollten. Angedacht war auch (in Kooperation mit anderen Trägern) ein größerer Workshop oder gar ein dauerhafter „Runder Tisch Engagement“, eine Art Forum zur Information und zum Austausch über allgemeine Entwicklungen des bürgerschaftlichen Engagements – mit besonderem Bezug zu Wiesbaden. Die Aufstockung des Personals zur Bewältigung des zunehmend größer werden Arbeitsfeldes des FWZ und die finanzielle Absicherung waren aber notwendige Voraussetzungen dafür.